Unser Anspieltipp
Max Raabe & Palastorchester
MTV unplugged
Tanzmusik aus den 20er und 30er Jahren. Ist das ihr Ernst?
So, oder so ähnlich erging es mit die letzte Zeit bei Vorführungen, in die ich diese Platte eingebaut habe.
Danach war irritiertes Staunen auf die Gesichter geschrieben.
Was May Raab mit der Unterstützung hochkarätiger Künstler wie Herbert Grönemeyer, Rapper Samy Deluxe, der Sängerinnen Lea und Namika, der finnischen Hardrocker Lordi, sowie Schauspieler Lars Eidinger und Kabarettist Pawel Popolski hier zelebriert, ist kurzweilige musikalische Unterhaltung, welche einem die größtenteils ja irgendwie bekannten Songs aus diesen Jahrzehnten in modernem Gewandt präsentiert.
Also eine kleine Überraschungsplatte, ab von den audiophilen Arrangements, aber in einer klanglich sehr ausdruckstarken Aufnahme vorliegend.
Mein Anspieltipp: "Guten Tag liebes Glück" mit Lea.
Reema
Memories Fade To Tape
Wieder mal was ganz Besonderes!
...und ja, es ist wieder eine Frauenstimme, diesmal aus dem Singer-Songwriter Genre.
Hier treffen mehrere Attribute zusammen. Eine ausdrucksstarke Stimme, unkonventionelle Begleitungen wie Waldhorn und Bass-Klarinette und eine hervorragende, vollkommen analoge Produktion. Gepresst auf bestes 180gr. Vinyl.
Eine rundum hochspannende Platte, welche vor intelligenten Arrangements nur so strotz und trotz ihrer eher ruhigen Art niemals langweilt.
Mein Anspieltipp: "Star Gazing"
Youn Sun Nah
Immersion
Ich gebe es zu!
Mich faszinieren Frauenstimmen von der Qualität einer Youn Sun Nah, wenn diese sich unter die Haut schälen und einfach nur ein wohliges Gefühl auslösen.
Einerseits liegen auf der Platte Eigenkompositionen von hoher Ausdruckskraft vor, andererseits werden die Interpretationen der Songs von namhaften Künstlern mit neuen Facetten dargeboten, so echt und doch neu definiert, dass man immer wieder neu gefangen ist.
Mein Anspieltipp: "In M Heart"
Eleanor McEvoy
Forgotten Dreams
Es gibt sie noch: Künstler die sich trauen, einen Tonträger am Stück ohne Overdubbs und Nachbearbeitungen aufzunehmen.
Die irische Singer/Songwriterin Eleanor McEvoy ging noch einen konsequenten Schritt weiter. Sie spielte das Album nicht nur live ein, sondern nahm es Direct to Disk auf. Dieser Direktschnitt transportiert die intime Spannung der Aufnahmen direkt aus den London Air Studios auf Ihr Sofa.
Die Aufnahmen erfolgten über Gefell-, AKG- und Flea-Röhrenmikrofone auf einer Neumann VMS 80 Schneidemaschine. Schnitt direkt auf die Matritze innerhalb eines einzigen Tages durch Mike Valentine, Eigentümer vom Label "Chasing The Dragon Records".
Eine der wenigen echten Direktschnitt-LPs in fantastischer Klangqualität.
Gibt es direkt beim Label "Chasing the Dragon records" auch als digitalen Download in hochauflösenden Formaten: Download
Anspieltipp: " Gimme some wine "
Sophie Zelmani
Everywhere
Das elfte Album von Sophie Zelmani ist ein zerbrechlich wirkendes Werk, in dem eine sparsame Instrumentierung zusammen mit der zurückhaltenden Stimme von Sophie Zelmani eine beeindruckende Intimität erzeugen.
Lars Halapi, der schon lange für die Produktion der Alben von Sophie verantwortlich zeichnet, schafft auf diesem Album mit seinen Arrangements immer wieder den Bogen zu pointierten Gitarrenklängen, so dass das album nach meinem dafürhalten nie ins Langweilige abdriftet.
Die Aufnahmequalität ist über jeden Zweifel erhaben.
Genau das Richtige Album um in dunklen, kalten Wintertagen den Plattenspieler anzuwerfen und sich bei den sanften Klängen in Wohlfühlstimmung versetzen zu lassen.
Anspieltipp: "Do You Think It Could Wait"
Musica Nuda
little wonder
Zwei Jahre nach dem letzten Album präsentiert sich das Duo Musica Nuda erneut mit einem neuen Projekt in der internationalen Musikszene, und blickt auf eine nunmehr zwölfjährige Karriere zurück.
Auf der Bühne des Theaters von San Casciano (SI) aufgenommen, geht dieser Tonträger an die Ursprünge des Duos mit intimerem Flair zurück.
Immer wieder fasziniert mich die Symbiose aus dem unglaublich virtuosen Kontrabassspiel von Ferruccio Spinetti und der vielseitigen Stimme von Petra Magoni.
Das Repertoire dieser Band umfasst sowohl Eigenkompositionen wie auch einzigartige Interpretationen von Klassikern u.a. der Beatles, Sting und Bob Marley.
Die Klangqualität auf little wonder ist erhaben und besonders auf Vinyl ein echter Tipp.
Anspieltipp: "Ain't no sunshine"